Vohburg/Pfaffenhofen (zur) Sie setzen auf „dynamische interkommunale Zusammenarbeit", es geht ihnen „um konkrete Inhalte" — weshalb die vier Spitzenkandidaten der AUL als Auftaktveranstaltung eine Pressekonferenz ganz ohne Show einer medienwirksamen Großveranstaltung vorzogen.
In seiner Begrüßungsrede im kleinen Sitzungszimmer des Vohburger Rathauses wertet es Werner Ludsteck (AV) als „überwältigenden Vertrauensbeweis" der Bürger, dass die Kandidatur der AUL mit 601 Unterschriften unterstützt wurde. Dem wolle man sich mit „Umsetzungsstärke und Elan" würdig erweisen.
Hinter dem Namen „Aktive Unabhängige Liste" steht der Zusammenschluss von insgesamt sechs freien Gruppierungen, deren einzelne Listen nur auf Gemeindeebene zur Wahl stehen: die Aktiven Vohburger (AV), die Unabhängigen Sozialen Bürger Geisenfeld (USB), die Junge Wählerunion Reichertshofen (JWU), die Bürgergemeinschaft Rohrbach (BGR) beziehungsweise Wolnzach (BGW) sowie die Freien Unabhängigen Wähler Pfaffenhofen (FUW). Ihr Ziel: „dynamische Alternativen" für ein „überlebtes politisches Angebot" zu vertreten und die interkommunale Zusammenarbeit zu stärken. Ganz wesentlich sei dabei, so Michael Franken (JWU), ein Gesamtkonzept für den Hochwasserschutz etwa an der Paar zur optimalen Nutzung von Retentionsräumen anstelle lokaler „Insellösungen".
Auch in Sachen Gewerbegebiete müsse man gemeinsam Strategien entwickeln, um bei der Infrastruktur Kosten zu sparen und bei der Vermarktung eine breitere Außenwirkung zu erzielen — wobei Zweckgesellschaften das Risiko für die einzelne Kommune senken könnten, so Ludsteck in seinen Ausführungen. Für die Belebung der Innenstädte sei die kreisweite Zusammenarbeit bei der Suche nach Lösungen ebenfalls sinnvoll.
Christian Staudter (USB) betonte die Bedeutung eines bedarfsgerechten und Ressourcen schonenden Gesamtkonzeptes für den Straßen- und Radwegebau, das notwendige Umgehungsstraßen ebenso beinhaltet, wie eine optimierte, zukunftsfähige Planung für Verkehrsknotenpunkte wie etwa Manching. Dazu gehöre, wie Johann Buska (FUW) ergänzte, auch die Entlastung der beiden Autobahnzubringer in Pfaffenhofen durch die Schaffung einer dritten Anbindung. Wichtig seien darüber hinaus „intelligente und flexible" Lösungen im Personennahverkehr, so Staudter. Aus sozialpolitischer Sicht steht für die AUL wie Franken betont, eine sinnvolle Jugendarbeit, die in die Stärkung von Vereinen sowie die pädagogische Weiterbildung von Ausbildern und Betreuern investiert, im Vordergrund. Positive Vorbilder schaffen, zu mehr Verantwortungsbereitschaft erziehen und wieder Werte vermitteln seien wichtige Schritte zur Vorbeugung von Jugendgewalt.
Wesentlich sei dabei auch, die gesellschaftliche Ausgrenzung bedürftiger Familien zu vermeiden, ist Buska überzeugt. Hier soll die landkreisweite Einführung eines „Sozialpasses" (PK berichtete), der die kostenlose Nutzung von Freizeiteinrichtungen und kulturellen Angeboten ermöglicht, helfen. Weitere Felder der möglichen Zusammenarbeit sind für die AUL auch die gemeinsame Schaffung und Nutzung von Bildungseinrichtungen und die Förderung des Tourismus.
Die gelungene Aufstellung eines „interkommunalen Teams" mit engagierten Mitstreitern werten die vier Bürgermeisterkandidaten als ein positives Signal. Nun hoffe man, vom Wähler die nötige Unterstützung zu erhalten, um geplante Projekte auch effektiv umsetzen zu können.
PK Nr. 23, Montag 28. Januar 2008