Vohburg (PK) Schon zum dritten Mal übernimmt Roswitha Eisenhofer (AV) vertretungsweise das Amt des Bürgermeisters, da Martin Schmid momentan im Urlaub weilt. Obwohl sie in seiner Abwesenheit normalerweise nur Alltägliches regelt, fallen ihr dieses Mal auch besondere Aufgaben zu.
Dieser Tisch ist kein Neuland: Roswitha Eisenhofer vertritt zum dritten mal Martin Schmid in seinem Amt als Bürgermeister, da dieser im Urlaub ist. An seinem Arbeitsplatz hat sich zwar nichts verändert, doch während der Vakanz des Rathauschefs ist es ihr Platz.
Foto: Schabenberger
Gratulationen zählen zu den Aufgaben eines Bürgermeisters. So überraschte es nicht, dass auch an Notburga Sebers 95. Geburtstag ein Vertreter der Stadt Vohburg anwesend war, der ihr die herzlichsten Glückwünsche überbrachte, ein Geschenk überreichte und gemeinsam mit ihr auf viele weitere Jahre anstieß. Das Besondere war allerdings, dass der Gratulant nicht Martin Schmid, wie sonst bei solch außergewöhnlichen Anlässen, sondern Roswitha Eisenhofer war. Der Grund hierfür ist Schmids dreiwöchiger Sommerurlaub. In dieser Zeit übernimmt die Zweite Bürgermeisterin alle anfallende Aufgaben. Sie unterzeichnet Beileidskarten und Verträge, ist aber auch nicht ganz so alltäglichen Ereignissen anwesend, wie der Einweihung des Flüchtlingsheims in Vohburg. "Obwohl die Termine normalerweise immer so gelegt sind, dass nichts all zu Wichtiges passiert, habe ich dieses Mal sogar eine Stadtratsitzung geleitet", fügt Eisenhofer hinzu.
Dass "Nummer zwei" zu sein nicht immer etwas Negatives bedeuten muss, beweist Eisenhofers Einstellung gegenüber ihrer Verantwortung: Auch wenn sie sich über ihre neuen Aufgaben freut, so schätzt sie ihr Amt als Zweite Bürgermeisterin, da ihr dieses mehr Freiheiten erlaubt.
Die Zahl zwei spielt außerdem in Eisenhofers politischer Laufbahn eine besondere Rolle; vor ihr war nur eine Frau, nämlich Inge Fischer, Mitglied des Vohburger Stadtrates. Woher Eisenhofers politisches Interesse rührt, macht ihr familiärer Hintergrund deutlich: Einige der Vohburger Bürgermeister stammten aus ihrer Verwandtschaft. Eisenhofers Start im Stadtrat war allerdings alles andere als unkompliziert: "Ich war - wie natürlich auch heute noch - ein Mitglied der Aktiven Vohburger. Damals gab es viele Konflikte zwischen uns und dem damaligen Bürgermeister, weil wir oft anders dachten. Da entstand dann auch das geflügelte Wort 17 zu 4, also wir Aktive Vohburger gegen den Rest."
Allen Konflikten zum Trotz verlor Eisenhofer nie ihren Spaß an der Politik, was sie wohl auch ihrem Naturell zu verdanken hat. Sie gehört zu den Menschen, die nicht so schnell gekränkt und zudem nicht nachtragend sind. Mittlerweile herrsche aber Harmonie im Vohburger Stadtrat, was nicht zuletzt an Martin Schmid liege, sagt sie. Dass diese Eintracht zum Wohle der Stadt gereicht, beweist Vohburgs Wachstum in alle Richtungen. Der Burgberg wird verschönert, die Städtepartnerschaften, wie zum Beispiel mit Clermont, werden gepflegt und immer mehr Leute wählen Vohburg als Heimat. "Wir müssen uns aber auch klar machen, in welche Dimensionen wir wachsen wollen", mahnt Eisenhofer.
Bei all diesen Entscheidungen ist jede Menge Erfahrung von Vorteil, doch man kann auch viel Neues dabei lernen. Ein Vorteil Eisenhofers ist es, die Stadt und deren Einwohner schon von klein auf zu kennen.
Größere Wünsche für Vohburg hat Eisenhofer - abgesehen von einer Modernisierung des Friedhofs - keine: "So viele grundlegende Veränderungen sind gar nicht mehr nötig. Vohburg ist heute eine Stadt geworden, in der es sich wirklich gut leben lässt. Nur verschönern müssen wir sie noch ein bisschen." Dafür hat sie ein Anliegen bezüglich des Stadtrates: Mehr Frauen und vor allem ganz allgemein jüngere Vohburger sollten sich aktiv in die Politik einbringen. Aus diesem Grund kandidiert Eisenhofer bei der nächsten Wahl nicht mehr, denn sie möchte den Platz für Jüngere räumen; gerne auch für eine Frau.
Von Laura Schabenberger
Foto: Schabenberger
PK 03.08.2016