Die Bildungspolitik spaltet

Vohburg (DK / zoe) Zur Podiumsdiskussion der Direktkandidaten für den Bayerischen Landtag (Stimmkreis 125) hatten die Aktiven Vohburger (AV) am Sonntagvormittag in den Bürgersaal des Vohburger Rathauses eingeladen. Peter Schärringer, stellvertretender Vorsitzender der AV, entschuldigte sich, dass nur die im aktuellen Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt wurden.

Weitere Teilnehmer hätten den engen zeitlichen Rahmen wohl gesprengt. Moderiert wurde die Diskussion von Werner Ludsteck und Sepp Steinberger, beide für die AV Mitglieder des Vohburger Stadtrates und des Kreistags.

Vohburg: Die Bildungspolitik spaltet
Diskussion auf dem Podium (von links): Rainer Daschner (FDP), Karl Straub (CSU), Claudia Jung (FW), Kerstin Schnapp (Grüne) und Markus Käser (SPD) im Bürgersaal des Vohburger Rathauses - Foto: Zöllner

Die fünf Kandidaten, Rainer Daschner (FDP), Claudia Jung (FW), Markus Käser (SPD), Kerstin Schnapp (Grüne) und Karl Straub (CSU), stellten sich zunächst einzeln vor und nahmen anschließend zu den vorgegebenen Themen Stellung. Diese Themen waren vorab von den etwa 80 Besuchern ausgewählt worden, wobei die Bildungspolitik an erster Stelle gestanden hatte. Sepp Steinberger verwies auf die Diskrepanz des Zwei-Wege-Modells im Bund (Gymnasium/Fachschule) zum dreigliedrigen Schulsystem in Bayern. Karl Straub verteidigte die bayerische Lösung. „Bayern hat bei den einzelnen Untersuchungen seit Jahren die Spitzenstellung in Deutschland. Man darf sich auf keinen Fall nach unten orientieren, vielmehr müssen die anderen Bundesländer nachziehen“, sagte er und warf gleichzeitig der SPD vor, für eine Gemeinschaftsschule, die erwiesenermaßen schlecht abschneidet, zu sein. Hier entgegnete Markus Käser, dass die SPD nicht an den Abschlüssen rütteln wolle, sondern nur am Zeitpunkt der Weichenstellung. In Bayern gehe die Selektion nämlich teilweise schon in der dritten Klasse los und gelte für das ganze Leben. Die Umwandlung der Hauptschulen in Mittelschulen bezeichnete Käser als Etikettenschwindel.

Claudia Jung sprach sich für eine Aufweichung des starren Systems aus. Die Landkreise und Kommunen sollten selbst entscheiden können, welches Schulsystem sie wollten, zum Beispiel um Standorte zu sichern. Kerstin Schnapp wiederum forderte eine Öffnungsklausel für neue Schulformen und vor allem die Forcierung der Lehrerausbildung. Rainer Daschner fand dagegen das jetzige System ausreichend.

Beim Hochwasserschutz wurden vorwiegend die Vohburger Probleme mit der besonderen Lage an Donau, Ilm und Paar angesprochen. Hier waren sich alle Kandidaten einig, dass etwas gemacht werden müsse. Unterschiede gab es nur in den Details.

Bei der Energiewende griffen vor allem Kerstin Schnapp und Markus Käser die Politik der Landesregierung mit dem Vorstoß von Horst Seehofer zu den Abstandsflächen von Windrädern im Bundesrat an. Karl Straub meinte dazu, dass man keine „Verspargelung“ der Landschaft wolle. Mit der Positivplanung im Landkreis Pfaffenhofen sei man dagegen auf dem richtigen Weg.

Kurz angesprochen wurden dann noch die Themen Wirtschaftspolitik und soziale Gerechtigkeit.

Zum Abschluss bedankten sich alle Kandidaten für die „bisher beste“ Podiumsdiskussion im gesamten Wahlkampf bei den Aktiven Vohburgern und den beiden Moderatoren.

Von Anton Zöllner
DK 09.09.2013