"Es kommen nicht viele Parteien ernsthaft in Frage"

Drei Aktive Vohburger kandidieren als Parteilose im Wahlkampf auf der ÖDP-Liste

Vohburg (DK) "Mit der ÖDP habe ich auf Kreisebene mehr Berührungspunkte als mit den anderen Parteien.


Foto: Institut für die Ausbildung von Förderlehrern

" Für Josef Steinberger, seit 18 Jahren AV-Stadtrat in Vohburg und in der Vergangenheit für die Aktive Unabhängige Liste (AUL) im Pfaffenhofener Kreistag, war die Kreistags-Kandidatur auf der Liste der ÖDP der einzig richtige Weg. "Als parteiloser Bewerber und nicht für die AV", betont er.

Wie gestern berichtet, finden sich neben Steinberger, Leiter des Instituts für die Ausbildung von Förderlehrern in Freising, auch die Vohburger Robert Hirmer (AV-Gründungsmitglied, Musiker und Fotograf) sowie Reinhold Pamler (erster Vorsitzender des Bund Naturschutz, als er 1990 erstmals in den Vohburger Stadtrat eingezogen ist) auf der ÖDP-Liste. Alle drei Kandidaten sind Vohburger.

"Wir treten auf der ÖDP-Liste an", sagt Steinberger, "ohne Mitglied der ÖDP zu sein. " Es sei AV-intern "heiß diskutiert" worden, gibt Steinberger zu. "Am Ende haben wir uns entschlossen, nicht als Vertreter der AV aufzutreten. " Warum gerade die ÖDP? Die Antwort fällt Steinberger nicht schwer: "Mir war und ist Menschen- und Umweltschutz schon immer wichtig gewesen. Auch die ÖDP hat klare Positionen bei diesen Themen - wie zum Beispiel bei Gewerbegebieten, Hochwasserschutz oder auch Autobahnanschlüssen. " Das Ende der AUL bedauert Steinberger: "Wir haben uns persönlich immer gut verstanden", betont er. "Aber beim Thema Gewerbegebiet Ilmendorf sind wir nicht zusammengekommen. " Denn Teile der USB, auch in der AUL, war dafür, Steinberger und die Aktiven Vohburger dagegen. Das war der Knackpunkt, Steinberger fühlte sich inhaltlich verraten und verließ im vergangenen Jahr die AUL-Fraktion. Seither sitzt er im Gremium als parteiloser Kreisrat. "Ich bin von mehreren Parteien oder Gruppierungen angesprochen worden. " Auch die neue Bürgerliste um den Ernsgadener Bürgermeister Karl Huber wäre eine Möglichkeit gewesen, im Kreistag eine neue politische Heimat zu finden. Doch weil auf der Liste auch die USB zum Beispiel mit Paul Weber vertreten ist, war die Bürgerliste für Steinberger keine Alternative. Zudem, so formuliert es Steinberger, wären die Aussagen der Bürgerliste zum Thema Gewerbegebiet "Ilmendorf Nord" unverbindlich gewesen, es wirke auf ihn "zu wenig verlässlich". "Für uns Vohburger ist das allerdings nicht verhandelbar".


Foto: Reinhold Pamler

Für Reinhold Pamler (kleines Foto Mitte) gab es auch nur die ÖDP: "Ich engagiere mich seit 40 Jahren für den Umwelt- und Naturschutz. Ich war damals beim Thema Staustufe Vohburg Verhandlungsführer für den Bund Naturschutz. " Das AV-Gründungsmitglied, das vor Jahrzehnten einmal pro Woche mit seiner Frau zum Umweltforum nach Ingolstadt geradelt ist, sieht sich auf Kreisebene vor allem als engagierten Naturschützer. "Die Themen Umwelt- und Naturschutz treiben mich schon viele Jahre um. "


Foto: Robert Hirmer

Robert Hirmer begründet die Entscheidung pro ÖDP ganz einfach: "Wer mich kennt, der weiß, was mir Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bedeutet. " Seit 2006 habe er sich intensiv der Naturfotografie gewidmet und erlebe so hautnah mit, wie unsere Artenvielfalt in erschreckendem Tempo zerbröselt. Hirmer, der auf der ÖDP-Liste ebenso als Parteiloser kandidiert, sagt: "Wenn man sich nun politisch in dieser Richtung einbringen will, kommen ja bei genauer Betrachtung nicht viele Parteien ernsthaft in Frage. " Bei der ÖDP könne man sich aufgrund deren Programmatik und deren aktueller Bedeutung in der Parteienlandschaft sicher sein, "dass es um Engagement in der Sache und nicht um schiere Machtpolitik" geht. "Und das ist mir wichtig. "

Von der Kandidatur auf der Kreistagsliste der ÖDP unberührt ist die Kandidatur bei der Stadtratswahl 2020 für die Aktiven Vohburger.

DK: 7.11.2019